Am Samstagmorgen trafen sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr bereits um 9 Uhr am Feuerwehrhaus, um am Tag der Berufsfeuerwehr die Übungseinsätze zu bewältigen. Zuerst wurde die Fahrzeughalle gereinigt und für die kommende Nacht als Schlafplatz vorbereitet, und die Mitglieder wurden in Trupps auf die Fahrzeuge für Einsätze zugeteilt.

Um circa 11:30 kam dann der erste Notruf. Die Kinder und Jugendlichen wurde zu einem Einsatz am Schulzentrum in Niederpleis gerufen. Nach Dacharbeiten kam es dort zu einer Explosion. Das dadurch entstandene Feuer musste bekämpft und der Arbeiter vom Dach gerettet werden. Für die Wasserversorgung wurde eine tragbare Pumpe am Pleisbach eingesetzt und das Feuer mit C-Rohren gelöscht.

 

Nach dem Mittagessen um 13 Uhr ging es für die Kinder und Jugendlichen auch schon zum nächsten Einsatz. Am Park brannten Büsche und zwei Menschen mussten vom Berg gerettet werden. Es dauerte kurz bis die richtige Einfahrt zum Park gefunden wurde, jedoch zeigten die Kinder und Jugendlichen auch hier wieder ihr Können: Das erste Wasser wurde nur wenige Minuten nach der Ankunft abgegeben. Während weitere Mitglieder an der Rettung der Personen beschäftigt waren, wurde erneut die tragbare Pumpe am See verwendet, um den Wassertank des Fahrzeuges wieder zu füllen.

Nach einer kurzen Pause am Feuerwehrhaus ging es auch gleich schon zum Siegwerk. Dort brannte ein Fass mit Toluol, einem Alkohol. Um umliegende Behälter zu schützen, musste eine Riegelstellung aus Düsenschläuchen errichtet werden und der Alkohol mit einem Schaumrohr abgelöscht und gekühlt werden.

 

Um 18:30 Uhr gab es dann für die Kinder und Jugendlichen das Abendessen. In einer gemütlichen Runde wurde gegrillt und miteinander geredet. Im Anschluss wurden die Trupps getauscht und neu eingeteilt. Da der Jugendwart Claus Fabritius erst eine Woche zuvor Geburtstag hatte, organisierte die Jugendfeuerwehr eine kleine Überraschung, auch um dem Jugendwart für seine ganze Arbeit zu danken. Alle Mitglieder brachten etwas Geld zusammen und es wurde eine große Torte in Form eines Feuerwehrautos gekauft. Ein Fotobuch mit allen Mitgliedern, Ereignissen der vergangenen Jahre und Gruppenbilder wurde zur Erinnerung ebenfalls bestellt. Einen Tag zuvor wurden schon alle Unterschriften der Mitglieder im Buch gesammelt. Der Löschgruppenführer Sascha Ziegenhals und Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg hatten ebenfalls im Buch unterschrieben. Mit kurzem Gesang wurden dem Jugendwart das Geschenk und die Torte überreicht, der sich sichtlich gerührt zeigte.

 

Nach gerade einmal zwei Stunden Einsatzpause kam schon der nächste Anruf am Feuerwehrhaus an. Die Kinder und Jugendlichen wurden zu einem Gebäudebrand mit mehreren vermissten Personen gerufen. Gleich bei der Ankunft am Einsatzort kamen den Kameraden schon Personen entgegen, welche aufgeregt versuchten das Ereignis zu erklären oder wieder ins brennende Gebäude zu gehen, um Freunde selbst zu retten. Während die entsprechenden Trupps sich um die Personen außerhalb des Hauses kümmerten, gingen die Angriffstrupps unter Atemschutz in das Gebäude, um die vermissten Personen zu suchen. Für eine möglichst realistische Einsatzübung war das komplette Gebäude mit Nebelmaschinen vernebelt worden, sodass innen nahezu eine Nullsicht herrschte. Die Kameraden mussten, auf dem Boden hockend, sich durch den Keller sowie das Erd- und Obergeschoss kämpfen um das, durch Blitzleuchten simulierte, Feuer zu löschen und die vermissten Personen aus dem Gebäude zu retten. Zum Ende hin gab es dann auch noch einen sogenannten Mayday-Notruf über Funk. Ein Truppmann sei im Obergeschoss ohnmächtig geworden und musste ebenfalls von einem zusätzlichen Trupp aus dem Gebäude gerettet werden. Anschließend wurde an der Einsatzstelle alles aufgeräumt und die Jugendfeuerwehr fuhr wieder zurück zum Feuerwehrhaus.

Ab 23 Uhr war dann Nachtruhe. Während sich einige in der Halle ausruhten oder schliefen, setzten sich manche noch ans Lagerfeuer, um sich noch ein bisschen zu unterhalten.

Um 7 Uhr kam auch schon die letzte Übung. Aus einem Rohr trat eine unbekannte Flüssigkeit aus. Um umliegende Tanks mit entzündlichem Inhalt zu schützen, wurde erneut eine Riegelstellung mit Düsenschläuchen und zwei C-Rohren aufgebaut. Währenddessen rüsteten sich zwei Trupps mit spezieller Schutzkleidung aus, um die undichten Stellen am Rohr mit entsprechendem Material vom Fahrzeug abzudichten.

Nach der Ankunft am Feuerwehrhaus gab es dann um circa 8 Uhr Frühstück für alle. Im Anschluss wurde das Feuerwehrhaus wieder aufgeräumt, alle Fahrzeuge noch einmal kontrolliert und in die Fahrzeugenhallen gefahren.

Um 10 Uhr endete die 24-Stunden-Übung und für die Kinder und Jugendlichen ging es wieder nach Hause, um sich nach den Übungen erst einmal auszuruhen.

Die Jugendfeuerwehr Niederpleis bedankt sich bei allen aktiven Kameraden, die den „Tag der Berufsfeuerwehr“unterstützt haben und freut sich, wenn im kommenden Jahr wieder diese besondere Übung ansteht.